Drei Tage war die Jugend des Kirchenbezirks Landshut auf der Burg Saldenburg nahe Passau. Ein Wochenende voller Gemeinschaft, voller Kraft, aber vor allem voller Glauben.
Nach drei Jahren der Pandemie und zudem der Neuordnung des Bezirks Landshut und Ingolstadt, war dies ein Wochenende, wo die Jugend sich wiederfinden konnte und zusammenwuchs, denn auch die Altersstruktur hat sich gewandelt. Viele Jugendliche waren mit dabei, für welche dies das erste Bezirkswochenende, sowie die erste im Bezirk stattfindende mehrtägige Freizeit war.
Am Freitag, dem 30.09.2022 war zunächst einmal die Anreise der Jugendlichen aus allen Ecken des Kirchenbezirks. In der Burg angekommen stellte manch einer der Jugendlichen erst einmal fest, dass dies kein Luxusschloss war, sondern eine mittelalterliche Burg, welche über vier Stockwerke verfügt und natürlich keinen Aufzug besaß. Doch dies konnte die Vorfreunde auf das Wochenende, auf die Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen, nicht mindern.
Schnell erhielt ein jeder Bettwäsche und man bezog erst einmal sein Schlafquartier. Mit großem Erstaunen wurde bemerkt, dass es auf der Burg keine kleinen Zimmer gab, sondern große Zimmer, quasi kleine Schlafsääle. Nach dem Bezug halfen die Ersten, welche schon angekommen waren, den Seminarraum fürs Wochenende vorzubereiten, Tische und Stühle zur Seite zu stellen, sowie einen Beamer und einen Flipchart bereiten zu stellen.
Nun folgte ein kleines Aufwärmspiel mit den Ersten, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Nach dem „Käpt’n Spiel“ ging man zum Abendessen. Es wurde gemeinsam gebetet und erstmal der Hunger gestillt. Beim Buffet stellte man zugleich fest, dass es nur wenig andere Übernachtungsgäste gab, sprich wir, als Jugend, hatten die Burg fast ganz für uns allein. Nachdem alle angereist waren und auch noch etwas Kleines zu Abend gegessen hatten, begann auch schon ganz offiziell das Wochenende mit einem gemeinsamen Gebet.
Der erste Programmpunkt war ein wochenend-übergreifendes Gemeinschaftsspiel, in welchem jeder eine Rolle zugeteilt bekam und erst am Ende des Wochenendes die Auflösung des Spiels war. Der zweite Teil des Abends wurde nicht minder langweilig: Man zog sich warm an und es ging hinaus in die kalte Nacht zu einer abendlichen Fackelwanderung. Es lag auch eine besondere Spannung in der Luft, denn es wurde auch die ein und andere spannende, sowie schauderhafte Geschichte erzählt. Das Ganze endete dann am Lagerfeuer.
Am Samstag begann der Morgen erstmal mit dem Frühstück, man stärkte sich für den bevorstehenden Tag.
Um 09:00 Uhr fand auch schon der erste Programmpunkt statt, man versammelte sich zu einer kleinen Andacht in der Burgkapelle zusammen.
Der Morgenandacht lagen zwei Wörter zugrunde, zum einen Psalm 147,4 „Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen.“, sowie Hebräer 11,3 „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“
Hier wurde schnell deutlich, dass dieses Jugendwochenende, welches zugleich das Erntedankwochenende war, nicht nur ein Begegnungswochenende wird, sondern man sich im Kreise der Jugend intensiv mit der Schöpfung auseinandersetzen würde. Die Andacht wurde auch musikalisch von einem Jugendlichen aus der Gemeinde Passau, Tim Feulner, mit seiner Gitarre begleitet.
Nach dem geistlichen Einstieg in den Tag ging man geschlossen wieder in den Seminarraum. Damit sich alle auf den intensiven Tag ohne Hemmung auf die bevorstehenden Gruppenaufgaben vorbereiten konnten, gab es eine freudige Gruppenübung, den sogenannten „Elefantentanz“, um ganz locker und vor allem offen zu sein.
Anschließend wurde daraufhin ein Gefühlsbarometer gebildet: Man sollte sich aufstellen, wie man sich fühlt. Nach diesem kurzen Stimmungsbild stellte man sich wieder auf, denn man sollte auf einer Skala von 1 L, in der Mitte 100 L und am Ende mit 200 L, wieder stehender Weise, darstellen, wie viel Wasser man am Tag im Durchschnitt verbraucht.
Dies war der Einstieg in das Thema des Jugendwochenendes „Schöpfung bewahren“ – mit dem Schwerpunkt der lebenserhaltenden Ressource Wasser. Nun wurden die Jugendlichen, sowie die Jugendleiter in Gruppen aufgeteilt. Die Aufgabe lautete: die Darstellung der zwei Schöpfungsberichte auf zwei Plakaten. Nach einer Stunde sollten die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen, anschließend ging man auf den Katechismus ein, was dieser dazu sagt, und hat sich auch ein Zitat des Stammapostels und des Bezirksapostels zum Thema „Schöpfung bewahren“ angeschaut. Anschließend sah man sich ein Kurzvideo zum Thema „Wasser“ an und sprach über die Wasserknappheit in Deutschland.
Nachmittags ging es mit einer Bewegungsgruppenübung weiter: hier war jedermann gefordert, denn die Geschicklichkeit eines jeden einzelnen wurde unter anderen unter Beweis gestellt. Es mussten Bälle auf dem Schwungtuch, während es in Bewegung war, oben gehalten werden, auch teilte man sich in Gruppen auf und musste schauen, dass die Bälle seines Teams auf dem Tuch blieben.
Motiviert und wieder wach durch die Bewegung ging es weiter im Programm. Man ging wieder in den Seminarraum und schaute sich den Wasserkreislauf an und welche Aussetzer dieser durch die Folgen der Klimakrise hat. Danach erarbeiteten die Jugendlichen, mit der World-Café-Methode, zwei Fragen: „Wo brauchen wir Wasser?“, und „Wo wird Wasser verschwendet?“
Im Anschluss der Gruppenarbeit wurden erneut neue Gruppen gebildet und man erhielt den für fast alle spannendsten Arbeitsauftrag: Die Jugendlichen sollten einen 5- bis 10-minütigen Film produzieren, mit dem Thema: „Die Schöpfung muss bewahrt werden, wie können wir sie bewahren?“ beziehungsweise „Wie können wir achtsamer mit Wasser umgehen?“ Das bedeutete: Drehbuch erstellen, Szenen erarbeiten und diese abfilmen, sowie das
Schneiden der Filmclips.
Zum Abend hin sollten dann alle Gruppen mit ihrem Film fertig sein, denn nach dem Abendessen folgte die große Filmpremiere. Im Anschluss der grandiosen Filmvorführung wurde es nochmals richtig actionreich, da die Jugendlichen ein letztes Mal ihr Können zeigen mussten und mithilfe von Gummimatten sich einen Weg bahnen sollten, um von einer Seite zur anderen Seite zu gelangen. Nach einer kleinen Pause endete der Tag mit einer Reflexion und einer Vertrauensübung, welche Ausklang in der Burgkapelle mit einer Andacht im Kerzenschein fand.
Am Sonntag fuhr man gemeinsam nach Passau, wo der Höhepunkt des Erntedank-Wochenendes war: der Übertragungs-Gottesdienst des Kirchenpräsidenten des Bezirksapostelbereichs Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich. Im Anschluss des Festgottesdienstes wurde noch gemeinsam mit der Gemeinde Pizza gegessen, welche man selber belegte und im geschwister eigenen Pizzaofen buck. Auch hier kam es noch einmal zu einer Filmvorführung.
Das Jugendwochenende war ein voller Erfolg, denn die Jugend war gemeinsam in Christus: Zusammen haben sie tiefen Glauben erleben dürfen, große Freude und ein fantastisches Wochenende, eben ein Wochenende mit Gott.