Seit längerem wird festgestellt, dass Gemeinden überaltern und Nachwuchs im Brüderkreis, der ehrenamtlich tätig ist, vielerorts ausbleibt. So zu beobachten auch in der Gemeinde Deggendorf. Nach vielen Überlegungen und Gesprächen der Kirchenleitung mit Bezirks- und Gemeindeämtern sollte sie mit der benachbarten Gemeinde Plattling zusammen geführt werden.
Die betroffenen Glaubensgeschwister waren vom Leiter des Kirchenbezirks Landshut, Bezirksältester Edgar Joos, nach einem Gottesdienst informiert worden. Apostel Wolfgang Zenker, Leiter des Apostelbereichs München, hatte in einem Schreiben, das in allen Gemeinden des Ältestenbezirks verlesen wurde, diese leider notwendige Maßnahme begründet.
Am Mittwoch, 13. Dezember 2017, war es dann soweit: Apostel Zenker führte den letzten Gottesdienst unter großer Teilnahme von neuapostolischen Christen aus Plattling und Deggendorf durch, viele ehemalige Deggendorfer Mitglieder und viele niederbayerische Gemeindevorsteher waren zugegen.
Der Predigt lag das Wort aus Apostelgeschichte 2, 42 zugrunde: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“. Wichtig ist, so der Apostel, zu bleiben, um die Erfüllung der Verheißung der Wiederkunft Christi zu erleben und es ist eine hervorragende Aufgabe des Apostelamts, diese Verheißung in den Herzen der Gläubigen wach zu halten.
Priester Heinz Traub wurde noch einmal zu einem Predigtbeitrag gerufen, er wurde aus Altersgründen nach langjähriger Amtstätigkeit zur Ruhe gesetzt.
Als Vorsteher in der „neuen“ Gemeinde Plattling wird Gemeindeevangelist Günter Riesberg tätig sein. Der bisherige Vorsteher von Plattling, Wilhelm Ringelhäuser, wurde aus gesundheitlichen Gründen von dieser Aufgabe entlastet, er wird aber weiter als Priester dienen. Der Apostel dankte den Brüdern herzlich für ihre geleistete Arbeit.
Vor dem Schlussgebet wurde die Kirche als Weihestätte entwidmet; sie ist nun ein profanes Gebäude. Dieses Gebäude entspricht nicht mehr den brandschutzrechtlichen Vorschriften, es ist nicht behindertengerecht, es hätte viel investiert werden müssen. Die nur neun Kilometer entfernte Plattlinger Kirche hingegen ist grundlegend saniert worden. Hier wird ganz sicher eine stabile Gemeinde, in der auch jüngere Priester aktiv sind, entstehen. Die Mitglieder der beiden ursprünglichen Gemeinden sind sich nicht fremd, noch am Sonntag, 10. Dezember, hatten sie gemeinsam in Deggendorf den Gottesdienst gefeiert und anschließend ihre Weihnachtsfeier erlebt.